BÄNDERRISS AM SPRUNGGELENK

Die häufigsten Bänderrisse am Sprunggelenk betreffen die Außenbänder. Von den drei Außenbändern (Lig fibulotalare anterius, Lig fibulocalcaneare, Lig fibulotalare posterius) reißt am häufigsten das vordere Außenband (Lig fibulotalare anterius). Der Verletzungsmechanismus ist ein Supinationstrauma, d.h. man knöchelt nach außen um. Danach zeigt sich eine Schwellung und Druckschmerz über den Bändern. Bei der Untersuchung zeigen sich eine vordere Schublade mit Vorwärtsschub des Rückfußes und eine vermehrte Aufklappbarkeit in Supination (Tilt-Test). Die Diagnose des Bänderrisses kann durch Stress-Röntgenaufnahmen oder MRT gesichert werden. Die Therapie der Bänderrisse ist nichtoperativ. Zunächst mit RICE (rest-Ruhe, ice-Kühlung, compression – Kompression, elevation – Hochlagern). Eine Funktionsorthese sollte für 6 Wochen getragen werden. Es besteht beschwerdeabhängige Belastbarkeit. Bei Sportlern sollte nach Abnahme der Orthese für ca 3 Monate getaped werden.

Bei chronischer Außenbandinstabilität kommen Orthesen zum Einsatz oder/und spezielle krankengymnastische Therapie (Propriozeptionstraining). Bei anhaltenden Beschwerden kann eine operative Stabilisierung durchgeführt werden. Z.B. eine Algren-Operation, bei der die Bänder gestrafft werden.

Treten nach einer Pronationsverletzung (Umknöcheln nach Innen) hinter dem Außenknöchel Schmerzen und Schwellung auf, sollte an eine Verletzung der Peronealsehnen (Riss oder Luxation) gedacht werden.

Innenbandrisse treten nach einer Pronationsverletzung auf und erfordern eine Orthese und Teilbelastung von 6 Wochen. Wir empfehlen danach für mindestens 3 Monate feste Einlagen zur Stützung des Rückfußes und des Längsgewölbes. Bei nichttherapiertem Innenbandrissen kann es zu einer irreversiblen Fehlstellung im Sprunggelenk kommen.

Syndesmosenrisse betreffen die Bandverbindung zwischen den beiden Unterschenkelknochen. Der Unfallmechanismus ist eine Überstreckung des Sprunggelenks oder eine Außenrotationsverletzung des Sprunggelenks. Bei Hinweis auf eine frische Syndesmoseninsuffizienz mit Verbreiterung des Abstandes zwischen Schienbein und Wadenbein sollte eine operative Stabilisierung durchgeführt werden. Wir führen dies mit dem Tight Rope System durch.

Syndesmoseninsuffizienz

Tight Rope (Quelle: Arthrex)

Tight Rope (Quelle: Arthrex)