ACHILLESSEHNENRISS

Die Achillessehne ist die gemeinsame Sehne der oberflächlichen Wadenmuskulatur (M. soleus und M. gastrocnemius). Wenn die Achillessehne reißt, ist die Kraft, sich mit dem Fuß abzustoßen, deutlich geschwächt. Die Häufigkeit von Achillessehnenrissen nimmt zu. Dies hängt damit zusammen, dass die Anzahl von Menschen zunimmt, die einen Bürojob haben und relativ untrainiert in der Freizeit Spielsport betreiben („weekend-warriors“). Männer sind sechsmal häufiger betroffen als Frauen. Der Häufigkeitsgipfel ist um das vierzigste Lebensjahr. Die Risszone ist meist in dem Areal mit der schlechtesten Gefäßversorgung (mittleres Drittel der Sehne). Die meisten Verletzungen treten nach mehr als 30 Minuten sportlicher Belastung auf, wahrscheinlich durch Versagen neuromuskulärer Schutzreflexe aufgrund von Ermüdung und schlechtem Trainingszustand.

Die Patienten bemerken ein hörbares Schnappen und drehen sich häufig um, da sie das Gefühl haben, es hätte sie jemand in die Ferse getreten. Typisch ist der Thompson Test: Kompression der Wade in Bauchlage löst keine Beugung des Fußes aus. (Video Thompson Test),(Video positiver Thompson Test)Eine tastbare Lücke und Ultraschall können die Diagnose sichern. Ein MRT ist selten notwendig.

Die nichtoperative Therapie kann mit Gips oder Lauforthese (Bild Lauforthese) durchgeführt werden, wenn keine sportlichen Ansprüche und keine erhöhte berufliche Belastung vorliegen.

Die Operation ist zur Zeit Therapie der Wahl für den Sport treibenden Patienten. Die Vorteile im Vergleich zur nichtoperativen Therapie: bessere Rekonstruktion der Sehnenlänge, geringere Rerupturrate, besseres funktionelles Ergebnis. Die meisten Patienten haben Angst davor, dass sich die Achillessehne rasch zurückzieht (wie ein gerissenes Gummiband) und nach einigen Tagen inoperabel wird. Die Achillessehnen-Operation ist jedoch keine Notfall-Operation, sondern kann in den nächsten Tagen nach dem Riss ohne Zeitdruck als Wahleingriff erfolgen. Hilfreich ist dabei, wenn der Patient sich vom Zeitpunkt des Risses bis zur Operation schont, damit die Verletzungsregion nicht sehr aufgeschwollen ist. Dies erleichtert die Operation und Rehabilitation.

Perkutane Nahttechniken werden über kleine Zugänge durchgeführt. Sie haben den Vorteil geringerer Infektions- und Wundheilungsraten. Sie haben jedoch einen höheren Prozentsatz an Rerupturen und Läsionen des N.saphenus.