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MENISKUSTEILRESEKTION

Ziel der Teilentfernung eines Meniskus ist das Erreichen der Beschwerdefreiheit durch Entfernen aller nicht rekonstruierbaren, zerstörten und mobilen Meniskusanteile. Hierbei sollte intaktes Gewebe erhalten werden.

Das arthroskopische Vorgehen hängt von der Rissform und der Risslokalisation ab. Es werden alle mobilen Fragmente entfernt, der Resektionsrand geglättet, eine Randleiste und die Verbindung zur Kapsel belassen sowie das Gelenk gespült. Es  können drei verschiedene Arten der Meniskusentfernung unterschieden werden :

  1. Meniskusteilresektion: Weniger als 50% der Meniskussubstanz werden entfernt unter Erhalt des Faserrings.
  2. Subtotale Meniskusresektion: Mehr als 50% der Meniskussubstanz werden entfernt unter Erhalt des Faserrings.
  3. Totale Meniskektomie: Entfernung des kompletten Meniskus.

 

ANFRISCHEN UND TREPHINATION

Bei relative stabilen basisnahen Rissen genügt manchmal das Anfrischen mit einem Shaversystem oder das Anfrischen mit einer Nadel (Trephination).

 

MENISKUSREFIXATION

Meniskusrekonstruktionen können durchgeführt werden bei: Instabilität der Meniskusläsion, kompletter Längsriss, in der Regel bei Rissen von mehr als 10 mm Länge, Lokalisation des Risses im durchbluteten kapselnahen Drittel, weniger als 3 mm von der Meniskusbasis entfernt, keine wesentliche Degeneration des Meniskus.

Zu Beginn der Meniskusrekonstruktion werden die Rissänder mit einem scharfen Instrument angefrischt, um die Heilungsaussichten zu erhöhen. Alternativ kann auch die Randleiste mehrfach mit einer Nadel durchstochen werden, und/oder ein Blutgerinnsel in den Rißbereich eingebracht werden. Die höchste Heilungsrate ergibt sich bei gleichzeitig durchgeführter Kreuzband-Plastik, was wahrscheinlich mit dem Blut im Gelenk zusammenhängt.

Als „Goldstandard“ für die Meniskusrekonstruktion gilt die Naht. Es werden verschiedene Nahttechniken unterschieden:

Outside-In-Naht: Hierbei werden 2 Kanülen von außen nach innen so platziert, dass sie den Meniskus sowohl an der Basis, als auch im zentralen Fragment perforieren. Über die vordere Kanüle wird ein zu einer Schlinge gelegter Faden (Fangfaden) ins Gelenk vorgeschoben. Über die hintere Kanüle wird nun der Nahtfaden ebenso ins Gelenk vorgeschoben und mit einer Fasszange durch die Schlinge geführt. Nach Herausziehen des Fangfadens wird der Nahtfaden direkt auf der Kapsel geknotet.

(Video Outside-In-Naht)

Inside-In-Naht: Dabei werden Nahtsysteme verwendet, die die Kapsel nicht durchstoßen. Die Gefahr einer Verletzung von Gefäßen und Nerven ist deswegen auch geringer. Eines der neuen Nahtsysteme mit hoher Ausreißfestigkeit ist das 360° Fast Fix System.

In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche neue Fixationstechniken zur Erleichterung der intraartikulären Meniskusrefixation entwickelt. Die Implantate zeigten im Ausreißversuch eine etwas geringere Kraft gegenüber einer Nahtversorgung und bergen die Gefahr einer sekundären Schädigung des Meniskus oder des artikulierenden Knorpels bei nicht vollständigem Versenken des Implantates in den Meniskus. Meist bestehen diese Implantate aus bioresorbierbarem Material.

Inside-Out-Naht: Meist werden fadenarmierte biegsame Nadeln unter arthroskopischer Sicht durch lange Einfach− oder Doppelkanülen durch den Meniskus nach außen geschoben. Die Fäden werden anschließend auf der Kapsel verknotet.