REHA NACH STABILISIERUNGSOPERATION BEI VORDERER SCHULTERINSTABILITÄT

Das große Schultergelenk wird vor allem durch das Labrum („Schultermeniskus“) und die Bänder stabilisiert. Um erneute Luxationen zu vermeiden werden Labrum und Bänder an der Schulterpfanne arthroskopisch befestigt. Dazu werden kleine Anker aus Milchsäure eingebracht , an  deren Enden sich  Fäden befinden.

Nach der Operation müssen die Weichteile an die Pfanne anwachsen. Deswegen ist die Schulter für einige Wochen nur vermindert belastbar. Bei zu früher Mobilisierung der Schulter besteht die Gefahr, dass der befestigte Labrum-Kapselkomplex wieder abreißt..

Der weiterbehandelnde Arzt wird ca. alle 3 – 4 Tage Wundkontrollen durchführen. Die Fäden werden nach ca. 12 Tagen entfernt. Bitte suchen Sie umgehend Ihren Arzt auf, wenn Rötung, Schwellung, erhöhte Temperatur, Dauerschmerz, abnehmende Beweglichkeit auftreten.

Vermeiden Sie in den ersten drei Wochen Wärmeeinwirkung (keine Sauna, keine über­mäßige Sonnenbestrahlung), da es sonst zu einer Schwellung kommen kann. Sie sollten bis zum Entfernen der Fäden möglichst kein Wasser auf die Wunde bringen, da sonst Infektionsgefahr besteht. Sie können zum Duschen in dieser Zeit wasserdichtes Pflaster verwenden, sollten dieses jedoch nach dem Duschen wieder gegen ein luftdurchlässiges Pflaster aus­tauschen, um die Wundheilung nicht zu stören

Reha nach Rotatorenmanschettenrekontruktion – Table Slides

Ab der 3. Woche nach der Operation können Sie den Fixierungsverband tagsüber ablegen und aktiv bewegen, jedoch keine Gewichte heben. Sie können jetzt z. B. leichte Tätigkeiten im Haus­halt in Tischhöhe durchführen, Auto fahren. Kein Krafteinsatz, kein intensiver Zug, kein intensiver Druck mit dem operierten Arm bis Ende 12. Woche. Vorsicht beim Ankleiden (z.B. Hosen hochziehen, Hemd anziehen).

Beginnen Sie ab jetzt mit Table-Slides: Die Hand der operierten Seite auf ein Blatt Papier legen und den Arm auf dem Tisch im schmerzfreien Bereich gleiten lassen. 

Den Fixierungsverband sollten Sie jedoch in der 4. – 6. Woche noch nachts tragen. Eine Kontrolluntersuchung bei uns ist eventuell nach ca. 3 Wochen vereinbart.

Sie können die Therapie mit dem Seilzug in der 6. Woche nach der Operation beginnen.

Befestigen Sie mit dem gesunden Arm den Seilzug zwischen Tür und Türrahmen. Bitte sorgen Sie dafür, dass die Tür während der Übungen nicht aus Versehen geöffnet werden kann. Ziehen Sie mit dem gesunden Arm den operierten Arm sanft nach oben – nur im schmerzfreien Bereich. Es darf mit dem operierten Arm keine Kraft ausgeübt werden. Halten Sie ihn 10 Sekunden oben, danach wieder absenken, und dies zehnmal wiederholen, dreimal am Tag. Beenden Sie die Übung falls Schmerzen auftreten.

Reha nach Rotatorenmanschettenrekontruktion – Passive Aussenrotation mit Stock

Sie können ab jetzt auch den operierten Arm mit einem Stock sanft nach außen drehen. (kein Krafteinsatz am operierten Arm!) Am Ender der 12. Woche sollten 80 % der Außenrotation der normalen Gegenseite errreicht sein.

Ab der 13. Woche kann leichtes Krafttraining durchgeführt werden. Es besteht normale körperliche Belastbarkeit und Arbeitsfähigkeit für leichte Arbeit. Sie können auch wieder mit dem Schwimmen beginnen. Training mit einem elastischen Band (z.B. Theraband) kann begonnen werden (4 Übungen: Innenrotation, Außenrotation, Bizeps, „Einarmrudern“) beginnend mit dem leichtesten Theraband.

Schwerere Gewichte sollten frühestens  ab dem 5. Monat nach Operation gehoben werden. Ab dem 7. Monat kann Risikosport (Basketball, Handball usw.) wieder durchgeführt werden.

Stand: Januar 2023